
Die Studie „Scan Your Skills im Ehrenamt“ umfasste insgesamt 235 Teilnehmende, die vom 30. März bis 19. Juni 2023 an einer Online-Umfrage teilnahmen. Für die Auswertung für den Bericht 1 ohne Reflexions-Intervention wurden die Daten von 80 Teilnehmenden herangezogen.
Geschlechterverteilung:
-
- 44 Frauen (55 %)
-
- 36 Männer (45 %)
Durchschnittsalter:
-
- Frauen: M = 41,2 Jahre (SD = 10,7 Jahre)
-
- Männer: M = 42,4 Jahre (SD = 13,1 Jahre)
Familienstand und Kinder im Haushalt:
-
- 45 Teilnehmende gaben an, mindestens ein Kind im Haushalt zu betreuen, mit einem Durchschnittsalter des jüngsten Kindes von M = 10,8 Jahren (SD = 8,68 Jahre).
-
- 35 Teilnehmende hatten keine Kinder im Haushalt.
Erwerbsstatus: Alle Teilnehmenden waren berufstätig, die Mehrheit in einem Angestelltenverhältnis.
In diesem Teil der Studie von Joachim E. Lask (WorkFamily-Institut) und Juliane Rath (Universität Würzburg) wird untersucht, wie ehrenamtliches Engagement zur Entwicklung von beruflich relevanten Fähigkeiten (Skills) beiträgt und wie diese in andere Lebensbereiche, insbesondere den beruflichen Kontext, übertragen werden können. Die Forschung zeigt, dass das Ehrenamt eine wichtige Plattform für informelles Lernen bietet, bei dem Skills wie Führung, Kommunikation und Problemlösung erworben werden.
Die Studie bezieht sich auf die Theorie des Work-Family Enrichment (Greenhaus & Powell, 2006) und zeigt, dass 85 % der Ehrenamtlichen bedeutsame Fähigkeiten durch ihr Engagement entwickeln, von denen 70 % angeben, dass diese ihnen im Job helfen. Besonderes Augenmerk wird auf geschlechtsspezifische Unterschiede gelegt, wobei Frauen häufiger von einem größeren Skill-Erwerb und einer höheren Übertragbarkeit dieser Fähigkeiten in den Beruf berichten.
Ziel der Studie ist es, die Mechanismen zu erforschen, die hinter der Entwicklung und dem Transfer informell erworbener Fähigkeiten stehen, sowie praktische Empfehlungen für Freiwilligenorganisationen und Arbeitgeber zu geben, wie sie diese Prozesse fördern können.
Dieser Bericht hebt die zentrale Bedeutung von Reflexionsprozessen für die bewusste Wahrnehmung und den Transfer informeller Skills aus dem Ehrenamt hervor. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Reflexion sowohl durch individuelle Kompetenzen als auch durch gezielte Interventionen gefördert werden muss, um die Übertragbarkeit in berufliche und private Kontexte zu stärken. Besonders die Wirkung der Reflexions-Intervention zeigt, dass Ehrenamtliche in ihrer Fähigkeit zur Selbstreflexion unterstützt werden können, um den Transfer ihrer Skills effektiver zu gestalten.
Zum Bericht 2
… noch nicht veröffentlicht.

Joachim E. Lask
Leiter des WorkFamily-Instituts,
Wortschafts- & Familienpsychologe

Juliane Rath
WFI-Projektmitarbeiterin,
Psychologie-Studentin an der UNI Würzburg